Die digitale Schule - Ein Modell für heute und für morgen

Corona – Herausforderung für Lehrer, Schüler und Eltern
Die Welt steht Kopf. Keine Krise in den letzten 75 Jahren hat unseren Alltag so stark verändert wie die Pandemie des neuartigen Corona-Virus Sars-CoV-2. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik mussten wir mit so vielen Einschränkungen leben. Das Verbot von Versammlungen, die Schließung von Schulen, Kindertagesstätten und Hochschulen, von Restaurants, Bars, Kneipen oder Hotels. Die Absage jeglicher Großveranstaltungen oder das Verbot von privaten Reisen und Besuchen von Freunden und Verwandten. Die drastischen Maßnahmen dringen in fast jeden Bereich unseres Lebens ein und stellen uns vor noch nie dagewesene Herausforderungen.
Kein Wunder also, dass die Corona-Pandemie für viele Familien eine echte Belastungsprobe ist. Denn: Wie gehen die Familien mit finanziellen Einschränkungen um? Wie können Kinder und Jugendliche sinnvoll zu Hause beschäftigt werden? Wie können ältere Familienmitglieder betreut werden? Und – wie unterstützen Eltern ihre Kinder beim Lernen und Durchführen der Schulaufgaben?
Gerade letzteres ist auch eine Aufgabe der Schulen. Denn angesichts der Corona-Pandemie mussten diese von Präsenz- auf Digitalen-Unterricht umstellen und die Schüler so auch zu Hause auf spätere Berufe und Studien vorbereiten. Der Heimunterricht funktioniert also perfekt, Lehrer und Eltern sind gewappnet und Schüler lernen gezielt, gewohnt und erfolgreich? Leider nicht. Das deutsche Schulsystem und die damit verbundenen Schulen bergen für die aktuelle Situation viele Herausforderungen, die sowohl Lehrer und Eltern als auch Schüler vor große Schwierigkeiten stellen.
So besitzen wir Deutsche beispielsweise aufgrund der Schulanwesenheitspflicht keine Erfahrung im sogenannten Home-Schooling bzw. Heim-Unterricht, viele unserer Schulen haben unzureichendes Wissen mit online Unterricht, die Hard- und Software-Ausstattung der Schulen reicht oft nicht aus und Lehrkräfte weisen nicht immer die erforderlichen Vorkenntnisse auf, um digitale Werkzeuge didaktisch gezielt einsetzen zu können.
Die Folgen sind weitreichend und erschweren für alle Beteiligten nur noch mehr die Situation. An dieser Stelle könnte man jetzt meinen, dass die Problematik mit den kommenden Lockerungen wieder in den üblichen Hintergrund geschoben werden kann. Allerdings ist zum einen die Rückkehr zum gewohnten Unterricht in naher Zukunft nicht zu erwarten. Denn auch Schulen werden in den kommenden Monaten nur schrittweise und mit starken Einschränkungen geöffnet werden – die Angst vor einer neuen Infektionswelle ist einfach noch zu groß. Zum anderen ist spätestens die Corona-Krise ein Warnsignal dafür, dass wir bei der Modernisierung und Digitalisierung unseres Bildungssystems noch viel Nachholbedarf haben.
Wir sind uns also einig – das Ganze ist ein riesiges Dilemma und eine Lösung muss so schnell wie möglich her.
Lösung – Die digitale Schule
Die Lösung hierfür nennen wir „die digitale Schule“. Wie der Name schon sagt handelt es sich dabei quasi um eine online Version der Schule. Falls jetzt ein paar Schüler begeistert aufschreien und sich eine Art „Schul – World of Warcraft“ in „Azeroth“ vorstellen, müssen wir diese leider enttäuschen. Vielmehr handelt es sich dabei um den gezielten Einsatz von digitalen Werkzeugen zur Ersetzung oder auch Ergänzung der herkömmlichen Schul-Methoden.
So kann beispielsweise mithilfe von online „Video-Konferenzen“ das Klassenzimmer vollständig virtuell ersetzt werden. Auf diese Weise ist es dann auch wieder möglich den Unterricht fortzuführen. Zwar nicht wie gewohnt im Klassenzimmer der Schule, dafür aber im virtuellen Klassenzimmer von Zuhause aus. Die von Lehrern und Schülern genutzte Tafel wird dabei durch eine digitale Variante – ein digitales Whiteboard – ersetzt. Dadurch können Schüler und Lehrer wie gewohnt beispielsweise gemeinsam Rechnungen vornehmen, Zeichnungen machen oder Schaubilder analysieren. Darüber hinaus kann im virtuellen Unterricht jegliche Form von digitalen Medien, also Präsentationen, Grafiken, Bilder, Dokumente oder Videos zur Veranschaulichung der Lerninhalte hinzugezogen werden. Durch die üblichen Kanäle der elektronischen Geräte, also per Sprache, Video oder Text-Chat, können sich die Schüler am Unterricht beteiligen.
In einem virtuellen Unterricht lassen sich zusätzlich zu Einzel-, auch Gruppenarbeiten durchführen. So können beispielsweise sogenannte Break-Out-Sessions (zu Deutsch: Ausbruch-Sitzungen) erstellt werden. In diesen kann sich eine beliebige Anzahl an Schülern virtuell „treffen“ und gemeinsam an bestimmten Aufgaben arbeiten. Die Aufgaben erhalten sie dabei in digitaler Form von den Lehrkräften, welche die Aufgaben über ein zentrales System verteilen und auch wieder einsammeln können.
Prinzipiell können die Bereitstellung und die Verteilung von Arbeitsmaterialien in einer digitalen Schule zentral gesteuert werden. Dadurch wird für die Lehrer nicht nur die Verteilung der Materialien stark vereinfacht. Auch können sie im Blick behalten, wie weit die Schüler mit der Bearbeitung der Aufgaben sind, bei Bedarf Hilfe anbieten und die Aufgaben zu einem bestimmten Termin wieder einsammeln und korrigieren. Für die Schüler und deren Eltern fällt dann auch z.B. das lästige Einreichen der bearbeiteten Aufgaben in Papierform weg.
Für das Kollegium bietet die digitale Variante der Schule auch einen Ersatz für das Lehrerzimmer. Ähnlich wie beim Austausch zwischen Schülern in digitalen Klassen, können Lehrer in einem speziell angelegten digitalen Raum, bestimmten Themen diskutieren und wichtige Informationen austauschen.
In Hinsicht auf die Leistungsbeurteilung, müssen Lehrkräfte zwar neue Wege gehen, allerdings gibt es auch hier bereits verschiedene Ideen, wie die Leistungen der Schüler in einer digitalen Schule beurteilt werden können. Zum einen können natürlich, wie bereits erwähnt, die von den Schülern bearbeiteten Aufgaben korrigiert und beurteilt werden, zum anderen können im virtuellen Unterricht Einzel- oder Gruppenabfragen, sowie Schüler-Präsentationen erfolgen.
Gerade in Zeiten von Corona, können die genannten Methoden den Unterschied ausmachen und Lehrern, Schülern sowie Eltern den Alltag wesentlich erleichtern. Doch was passiert nach Corona? Für was braucht man denn dann überhaupt noch ein digitales Schulsystem?
Abbildung 1: Übersicht über die Funktionen der digitalen schule
Die digitale Schule ist auch nach Corona sinnvoll
Nun ja, an dieser Stelle nennen wir gerne ein Beispiel aus dem Alltag. Weshalb verwenden wir Emails, wenn wir Nachrichten auch per Post austauschen können? Die Antwort ist einfach: Weil Emails uns die Arbeit maßgeblich vereinfachen, die Kommunikation enorm beschleunigen und uns neue, effiziente Wege gehen lassen. Und genau das gleiche gilt auch für die digitale Schule.
Denn die Bereitstellung von Arbeitsmaterialien und Unterlagen in digitaler Form, ist auch im herkömmlichen Schulbetrieb eine enorme Erleichterung für alle Beteiligten. Lehrer können bequem die Materialien sowie Aufgaben den Schülern bereitstellen und haben die Möglichkeit den Fortschritt ihrer Schüler sowie eine Historie aller gestellter Aufgaben zu sehen. Die Schüler hingegen haben stets den Überblick über ihre „ToDos“ und können diese systematisch und gezielt abarbeiten.
Auch in Hinsicht auf die Organisation der Unterrichtszeiten und Stundenpläne bringt die Digitalisierung enorme Vorteile. Denn wie lassen sich kurzfristige Unterrichtsausfälle und Vertretungen zeitnah organisieren und kommunizieren? Oft sind dafür aktuell noch viele Telefonate und Absprachen zwischen verschieden Lehrkräften notwendig. Das führt nicht nur zu unnötigem Stress auf Seiten der Lehrer, auch Schüler bekommen die Stundenplanänderungen häufig nicht rechtzeitig mitgeteilt und verlieren dadurch unnötigerweise wertvolle Lebenszeit.
Mit dem entsprechenden Werkzeug kann das der Vergangenheit angehören. Stundenplanänderungen und Planungen können zentral verwaltet, gesteuert und kommuniziert werden. Dadurch hat nicht nur jede Lehrkraft die Möglichkeit schnell und einfach eine Vertretung zu finden, auch Schüler können Änderungen direkt einsehen und entsprechend handeln.
Wenn Schüler krankheitsbedingt nicht am Unterricht teilnehmen können, entstehen Wissenslücken, die normalerweise nur schwer zu füllen sind. Durch eine Live-Aufnahme des Schulunterrichts können die Schüler den Unterricht online besuchen oder die Aufzeichnungen im Nachhinein anschauen und den Stoff so nachholen.
Die digitale Schule bietet auch völlig neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Partnerschulen im In- und Ausland. So können Schulen beispielsweise neue Fernprojekte starten, bei denen Lehrer und Schüler verschiedener Schulen ortsunabhängig online zusammenarbeiten können. Natürlich kann dadurch z. B. das Erlernen von Fremdsprachen erheblich beschleunigt werden. Denn bisher kamen deutsche Schüler nur selten mit welchen aus dem Ausland in Kontakt und haben daher oft nur wenig Praxiserfahrung beim Sprechen der Fremdsprachen.
Ein ähnlicher Ansatz ist auch für die sogenannten Arbeitsgruppen (AGs) denkbar. In diesen finden sich Schüler mit gleichen Interessen zusammen und führen gemeinsame Projekte durch. Mithilfe von digitalen Werkzeugen, haben die Schüler es wesentlich einfacher Gleichgesinnte zu finden, ihre Treffen zu organisieren und damit ihre Interessen auszubauen.
Doch Schüler haben nicht nur die Möglichkeit ihren bestehenden Interessen leichter nachzugehen. Auch können sie durch die Verwendung von digitalen Technologien neue Interessen entwickeln, wertvolle Erfahrungen sammeln und ihre IT-Kenntnisse stärken. Insbesondere Letzteres kann sich dann besonders positiv auf das spätere Berufsleben auswirken.
Voraussetzungen für die digitale Schule
Nun haben Sie bereits viele der Vorteile gehört, die uns eine digitale Schule bieten würde. Allerdings wissen Sie noch nicht, welche Voraussetzungen sowohl technisch als auch didaktisch dafür erfüllt werden sollten. Der folgende Abschnitt soll Ihnen auch darauf eine Antwort geben.
Hardware und Infrastruktur
Grundvoraussetzung für einen reibungslosen Betrieb der virtuellen Schule ist auf Seiten der Schüler und Lehrkräfte eine möglichst stabile und schnelle Internetverbindung. Hinzu kommen ein Desktop-PC oder Laptop sowie wie im optimalen Fall ein Headset und – falls nicht im Laptop verbaut – eine Webcam.
Natürlich hat nicht jede Familie die Mittel und Wege, um das zu bewerkstelligen. Allerdings sollte es die Aufgabe der Gesellschaft sein, diese Familien zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass eine Chancengleichheit gegeben ist.
Damit es den Lehrkräften einfacher fällt Tafelaufschriebe auf digitalen Whiteboards während des virtuellen Unterrichts zu machen, empfiehlt es sich, dass diese mit Tablets und Eingabestiften ausgestattet werden.
Software
Eine weitere Grundvoraussetzung für den virtuellen Schulbetrieb ist selbstverständlich die passende Software. Denn ohne diese bringt auch die beste und stabilste Internetverbindung nichts. Die Aufgabe der Software ist es, die oben erwähnten Anforderungen zu erfüllen. D.h. Funktionen wie virtuelle Unterrichte, digitale Whiteboards, virtuelle Gruppenarbeiten, die Verwaltung von Arbeitsmaterialien, digitale Stundenpläne oder Unterrichtsaufzeichnungen sollten möglich sein.
Die Herausforderungen hier sind allerdings, dass der Markt eine große Auswahl an Softwareprodukten bietet und einige Schulen bereits über verschiedene Werkzeuge verfügen, die es sinnvoll zu kombinieren gilt. Viele der Werkzeuge und Softwareprodukte unterscheiden sich außerdem nicht nur in ihrem Funktionsumfang, sondern auch in den Lizenzmodellen, der Leistung bzw. Performance, der Datensicherheit oder in der Bedienung. Auf einer Seite von Bitkom können Sie sich einen Überblick über die zahlreichen Anwendungen für die digitale Bildung verschaffen.
Damit die Auswahl und damit eine sinnvolle Kombination und Verwendung der digitalen Werkzeuge gewährleistet werden kann, sollten sich Schulen unbedingt IT-Spezialisten zu Rate ziehen, die sich mit der Thematik auskennen und entsprechend beraten können.
Know-How
Know-How – „wissen wie“, steht für Fachwissen und damit im Zusammenhang mit der digitalen Schule für den richtigen Umgang mit den digitalen Werkzeugen. Zwar ist mit den genannten Hard- und Software Voraussetzungen schon vieles abgedeckt und das Fundament gelegt, allerdings ist die digitale Schule erst dann erfolgreich, wenn die Technologien sinnvoll und korrekt eingesetzt werden. Denn auch in der „analogen Schule“ – also der herkömmlichen Schule – ist der Unterricht noch lang nicht erfolgreich, nur weil es ein Schulgebäude (die Hardware) und Lehrer bzw. einen Unterricht (die Software) gibt. Erste wenn die Lehrkräfte über die richtigen didaktischen und (hoffentlich) auch pädagogischen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, können die Lerninhalte erfolgreich an die Schüler vermittelt werden – und das Gleiche gilt auch für die digitale Variante der Schule.
Natürlich kennen sich (zumindest die meisten) Lehrer mit herkömmlicher Unterricht-Didaktik und -Methodik aus. Die digitale Schule erfordert aber neues Know-How, welches es zu erlernen und beherrschen gilt. Denn die Erfahrung mit unseren Kunden sagt uns: nur wenn ein souveräner Umgang mit digitalen Werkzeugen gewährleistet werden kann, ist der Unterricht innerhalb der digitalen Schule von Erfolg geprägt.
Damit Lehrkräfte im neuen Schulkonzept über das notwendige Know-How verfügen, sollte auch hier die Hilfe von Spezialisten herangezogen werden. Im besten Fall sollte es sich dabei um Experten handeln, welche fundierte Erfahrungen bei der Beratung von Unternehmen oder Schulen im Bereich der Online-Kollaboration aufweisen.
Tool-Beispiel – Microsoft 365
Wir haben uns angeschaut, welche Vorteile während und nach der Corona-Krise von der digitalen Schule geboten werden. Und wir haben uns angeschaut, welche Voraussetzungen hardware-, software- und know-how-seitig erfüllt sein sollten, damit das digitale Konzept der Schule auch zum gewünschten Erfolg führt.
Dann fehlt ja eigentlich nur noch eine Sache, um das Ganze noch besser veranschaulichen zu können. Ein Beispiel.
In unserem Beispiel verwenden wir Microsoft 365.
Microsoft 365 ist eine Kombination aus verschiedenen Programmen und Diensten und beinhaltet eine Vielzahl an Werkzeugen, die sich optimal für einen digitalen Schulbetrieb eignen. Dazu zählen beispielsweise die Programme Word, Excel oder PowerPoint, welche vielen bereits bekannt sein sollten. Hinzu kommen die Programme Microsoft Teams, OneDrive, SharePoint, Forms oder Stream.
Die Vorteile von Microsoft 365 im Lernumfeld sind:
- Office-Produkte sind bereits etabliert
- Daher sind häufig bereits erste Erfahrungen vorhanden
- Stets modernste Anwendungen
- Anwendungen sind sehr gut ineinander integriert und laufen in Microsoft Teams zusammen
- Abhängig vom Lizenzmodell kann Microsoft 365 kostenfrei genutzt werden
Bei Teams handelt es sich um eine Plattform bzw. ein Programm, in dem von Administratoren – also zum Beispiel Lehrer – digitale Klassen, Lerngemeinschaften oder Lehrergruppen angelegt werden können. Darüber hinaus bietet Teams eine Vielzahl an Funktionen im Bereich der Kommunikation und des Datenaustausches, sowie eine Anbindung an andere Microsoft 365 Programme und Dienste an. Teams stellt damit den zentralen Dreh- und Angelpunkt in unserem Beispiel der digitalen Schule dar, von welchem die Lehrer und Schüler aus alles steuern können.
OneDrive ist ein Dienst von Microsoft, in dem beliebige Daten gespeichert und verwaltet werden können. Das kann man sich als eine Art Ordner vorstellen, in den man alles Mögliche ablegen und von einem beliebigen Ort abrufen und bearbeiten kann. Vorausgesetzt man hat eine Internetverbindung und kennt die entsprechenden Zugangsdaten, wie z.B. das Passwort. OneDrive eignet sich damit als persönliche Dateiablage für einzelne Schüler und Lehrer.
Bei SharePoint handelt es sich um eine sogenannte Webanwendung mit verschiedenen Funktionen, wie z.B. das Teilen von Dateien. Eine Webanwendung ist eine Art Programm, welches über einen Browser – wie z.B. Google Chrome oder Mozilla Firefox – aufgerufen werden kann. SharePoint eignet sich beispielsweise für den Austausch von – sowie die Zusammenarbeit an – beliebigen Dokumenten. Anders als bei OneDrive, haben auf einen SharePoint mehrere Personen Zugriff, weshalb sich diese Anwendung als Dateiablage für Klassen, Kurse oder das Kollegium eignet.
Microsoft Forms ist ein Programm, mit dem Abstimmungen, Prüfungsaufgaben oder Umfragen erstellt und ausgefüllt werden können. Auch enthält Forms eine Analysefunktion, die es beispielsweise Lehrkräften erlaubt Prüfungsergebnisse zu sehen und diese in Excel detailliert zu analysieren. Entsprechend ist Microsoft Forms für die „klassische“ Leistungsbeurteilung der Schüler, das Werkzeug der ersten Wahl.
Der letzte Dienst auf unserer Liste nennt sich Microsoft Stream und ist auch Teil des Microsoft 365 Schulpakets. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Art Videoverwaltungssystem, in dem sich beispielsweise Aufzeichnungen der Unterrichte speichern und wieder abspielen lassen. Auf diese Weise haben sowohl Schüler als auch Lehrer alle vergangenen und aufgezeichneten Unterrichtsstunden immer abrufbereit.
Abbildung 2: Microsoft 365 Applikationen (Ausschnitt)
Microsoft Teams
Da es sich bei Microsoft Teams um die zentrale Plattform einer digitalen Schule handeln kann, lohnt es sich einen bisschen genaueren Blick darauf zu werfen.
Wie der Name des Programms schon sagt, geht es hierbei in erster Linie um die Zusammenarbeit in Teams. Demnach gibt es natürlich die Möglichkeit eigene Teams zu erstellen, in denen verschiedene Personen zusammenfinden, arbeiten und sich austauschen können.
Dafür bietet das Programm für die „Schul-Version“ die Typen „Kurs“, „Professional Learning Community PLC“, „Mitarbeiter“ und „Andere“ zur Auswahl an. Diese eignen sich perfekt um alle erdenklichen Gruppenarten innerhalb des Schulalltags – also Kurse, Klassen, das Kollegium, Schulsekretariat usw. – abzudecken.
Abbildung 3: Microsoft Teams, Teamtypen-Auswahl
Damit die Zusammenarbeit in den erstellten Teams auch so reibungslos wie möglich funktioniert, hat Microsoft eine benutzerfreundliche Bedienoberfläche für das Programm entworfen. In Abbildung 4 sind auf der linken Seite verschiedene Funktionen zu sehen, die sowohl Lehrer als auch Schüler in ihrem Schullalltag benötigen:
- „Chat“, um alle Gespräche innerhalb der Schule zu führen
- „Teams“, um eine Übersicht über alle Klassen, Kurse sowie Gruppen zu bekommen, diesen beizutreten und neue zu erstellen
- „Aufgaben“, um aktuelle Aufgaben anzusehen, zu bearbeiten oder zu erstellen
- „Kalender“, um den Stundenplan anzusehen
- und „Dateien“, um ausgetauschte Dokumente anzuschauen oder zu bearbeiten
Abbildung 5 zeigt außerdem auf der rechten Seite die beschriebene Übersicht über verfügbare Klassen und Gruppen an, denen man potenziell beitreten kann. Richtig – nur potenziell, denn hier kann man beispielsweise einstellen, dass Schüler nicht dem Lehrerkollegium beitreten können.
Abbildung 4: Microsoft Teams, Übersicht – Teams
Ist man einem Team bzw. einer Klasse beigetreten ändert sich das Bild etwas und man findet neue Funktionen, was in Abbildung 5 zu sehen ist.
Hier hat man auf der linken Seite eine Auswahl an Fächern, welche die Klasse 11a zu belegen hat. Auf der rechten Seite findet man dann beispielsweise die Reiter:
- „Beiträge“, unter dem eine grobe Übersicht über alle Aktivitäten der Klasse erhält
- „Dateien“, unter welchem alle Dokumente für die Klasse ausgetauscht werden
- „Kursnotizbuch“, in dem wichtige Notizen für die Klasse festgehalten werden
- „Aufgaben“, unter dem die Lehrkraft Aufgaben für die Schüler zur Verfügung stellt (siehe Abbildung 6)
- und „Noten“, in dem die Schüler eine Auflistung ihrer Noten erhalten
Darüber hinaus können über das „Plus“ weitere Reiter hinzugefügt werden. Diese lassen sich frei anpassen, weshalb die angezeigten Reiter auch nur Beispiele darstellen.
Abbildung 5: Microsoft Teams, Übersicht – Klasse
Abbildung 6: Microsoft Teams, Übersicht – Aufgaben
Eine weitere wichtige Funktion in Teams ist der „Kalender“ bzw. der Stundenplan. Denn von hier aus können Schüler und Lehrer ihre Unterrichtszeiten stets im Blick behalten und den entsprechenden Unterrichten direkt beitreten. Ein Beispiel hierfür finden Sie in Abbildung 7.
Abbildung 7: Microsoft Teams, Kalender
Ist man einem Unterricht beigetreten, können diese beispielsweise wie in Abbildung 8 aussehen. In diesen ist sowohl eine Audio- als auch eine Videoübertragung möglich. Das bedeutet im Grunde genommen, dass sich die Teilnehmer über das Mikrofon der Headsets hören und über eine Webcam sehen können. Darüber hinaus können die Teilnehmer auch ihre Bildschirme freigeben, wodurch sie z.B. PowerPoint-Präsentationen und beliebige weitere Inhalte miteinander teilen können.
Abbildung 8: Microsoft Teams, Online Unterricht. Quelle: https://www.topagrar.com/mediathek/fotos/verschiedenes/online-unterricht-in-der-fachschule-fuer-agrarwirtschaft-12027527.html
Sie haben hier tatsächlich nur einen kleinen Ausschnitt davon gesehen, was mit Microsoft 365 alles möglich ist. Wichtig für Sie zu wissen ist, dass die Plattform für die digitale Schule alle notwendigen Werkzeuge beinhaltet und damit eine sehr gute Wahl für den virtuellen Schulbetrieb darstellt. Hinzu kommt, dass Microsoft speziell für Bildungseinrichtungen verschiedene Lizenzmodelle anbietet, die sogar eine kostenlose Verwendung der Dienste und Programme erlauben.
Lizenzmodelle
Microsoft bietet unseren Bildungseinrichtungen einen schnellen und einfachen Start in Microsoft 365. Mit dem Education Plan – Office 365 A1 – erhalten sowohl Lehrer als auch Schüler kostenlos Zugriff auf alle wichtigen Programme. Einziges Manko: lediglich Microsoft Teams ist als Desktopanwendung verfügbar. Alle anderen Programme und Dienste sind über das Internet, also über einen Web-Browser (z.B. über Google Chrome, Mozilla Firefox, Microsoft Edge usw.) verwendbar.
Mit dem Abonnement Office 365 A3 können hingegen, bereits alle wichtigen Anwendungen – sowie weitere Tools – auf verschiedenen Geräten, wie Computer, Tablets oder Smartphones, installiert und verwendet werden.
Bei Paket A5 handelt es sich um die umfangreichste Variante der Abonnements und beinhaltet entsprechend zusätzlich zu den Funktionen aus A3, weitere spannende Tools.
Wie auf den Abbildungen 10 und 11 zu sehen ist, unterscheiden sich die Preise für Lehrer und Schüler ein wenig. Dies ist einerseits sicherlich auf die erweiterten Funktionen für Lehrer, andererseits natürlich – wie immer – auf das Geschäftsmodell von Microsoft zurück zu führen.
Wenn Sie sich einen detaillierteren Überblick über die Lizenzmodelle verschaffen möchte, empfehlen wir Ihnen einen Blick auf die Seite von Microsoft zu werfen.
Abbildung 9: Micorosft 365, Lizenzmodelle für Schüler. Quelle: Microsoft
Abbildung 10: Microsoft 365, Lizenzmodelle für Lehrer. Quelle: Microsoft
Jetzt haben Sie sicherlich einen weitreichenden Einblick über das Modell der digitalen Schule gewonnen. Bestimmt konnten Sie dabei feststellen, welche Vorteile das Modell in der aktuellen Situation und auch in der Zukunft zu bieten hat.
Allerdings fragen Sie sich jetzt bestimmt noch, wie Sie das Ganze denn umsetzen können. Nun ja – an dieser Stelle kommen („wie sehr schwer zu erraten“) wir ins Spiel.
Wie wir Sie unterstützen können
Als unabhängiger IT- und Collaboration-Spezialist mit mehrjähriger Erfahrung in der Implementierung sowie Schulung von digitalen Kollaborationswerkzeugen, verfügen wir über das nötige Know-How, um Ihr Vorhaben der digitalen Schule erfolgreich umzusetzen. Wir begleiten bereits 2 Schulen aus der Region und wissen daher genau, wie der Fahrplan auch für Bildungseinrichtungen auszusehen hat.
Wir fangen am Fundament an, definieren gemeinsam mit Ihnen das Konzept und unterstützen Sie bei der Auswahl der geeigneten Hardware, sowie der passenden Softwarelösungen.
Im Anschluss darauf installieren und konfigurieren wir die Anwendungen so, dass sie perfekt auf Ihre Wünsche angepasst sind.
Dabei gehen wir stets Herstellerunabhängig vor. Das bedeutet, dass wir zum einen darauf schauen, welche Hardware- und Softwarelösungen tatsächlich zu Ihnen passen, zum anderen bestehende mit beliebigen neuen Anwendungen so ergänzen können, dass dadurch eine sinnvolle Kombination entsteht.
Darüber hinaus zeigen wir Ihnen natürlich, wie Sie die Anwendungen zu bedienen haben und welche Administrationsmöglichkeiten es dabei gibt.
Nachdem wir uns gemeinsam um die ersten beiden Voraussetzungen – die Hardware & Software – gekümmert haben, schulen wir Ihre Lehrkräfte, sodass diese perfekt auf den online Unterricht vorbereitet werden. Dabei geht es allerdings nicht um die Schulung von Funktionalitäten.
Vielmehr geht es darum, eine ideale Nutzung digitaler Werkzeuge für didaktische Konzepte zu erlernen.
Denn nur wenn die neuen Werkzeuge auch didaktisch richtig eingesetzt werden, ist die online Schulvariante ein sinnvoller Ersatz bzw. eine sinnvolle Ergänzung zur Präsenz-Schule.
Sobald wir dann an einem Punkt angelangt sind, an dem Ihr online Modell ausreichend ausgereift ist, bringen wir Ihre digitale Schule mit einem Piloten ins Rollen und begleiten Sie im Anschluss auch während des Betriebs.
Abbildung 11: Unser Vorgehen
Fazit
In Zeiten der Corona-Krise sehen wir uns neuen, schwierigen Herausforderungen ausgesetzt. Dabei stoßen wir in vielerlei Hinsicht auf unsere Grenzen und müssen uns mit Situationen auseinandersetzen, die wir so noch nie erlebt haben. Gerade Schüler und ihre Eltern leiden unter den Schließungen der Schulen und sind sichtlich überfordert. Kein Wunder – wenn man bedenkt, dass wir für die meisten unserer Schulen kein funktionierendes Digitalisierungskonzept umgesetzt haben.
Damit das bald hoffentlich der Vergangenheit angehört und wir nicht nur während der Corona-Krise für Entlastung, sondern auch danach für ein effizienteres und moderneres Lernen sorgen können, sollten wir unsere Schulen digitalisieren.
Hierfür eignet sich besonders gut das vorgestellte Konzept der digitalen Schule. In diesem können Schulvorgänge, wie Unterrichte, das Bereitstellen und Bearbeiten von Arbeitsmaterialien, Einzel- oder Gruppenarbeiten, Prüfungen oder Gespräche zwischen Lehrkräften vollständig online durchgeführt werden. Dies führt sowohl während als auch nach der Corona-Krise zu einer Vielzahl an nachhaltigen Vorteilen.
Damit das Vorhaben einer digitalen Schule auch wirklich gelingt, sind im Grunde genommen drei Voraussetzungen zu erfüllen:
- Eine stabile Internetverbindung, ausreichend Bandbreite und geeignete Hardware
- Passende Softwarelösungen, um die Anforderungen abzudecken
- Souveräner Umgang mit Hard- und Software (durch Lehrkräfte und Schüler)
Wir – die Novatec – beherrschen diese drei Voraussetzungen, beraten unsere Kunden in diesem Bereich schon seit vielen Jahren und begleiten 2 Schulen aus der Region tatkräftig bei ihrem Vorhaben. Gemeinsam mit Ihnen können wir daher das Projekt „die digitale Schule“ erfolgsorientiert sowie zielführend umsetzen – und haben damit die Möglichkeit das Schulsystem nicht nur digital, sondern auch nachhaltig zu verändern.
PS:
Wir hoffen Ihnen hat unser Blogbeitrag gefallen und wir konnten Sie davon überzeugen, dass das Digitalisieren unserer Schulen wichtiger ist denn je. Sie haben Anregungen, Ideen oder Feedback? Lassen Sie doch einfach einen Kommentar da oder schreiben Sie uns eine Mail – wir freuen uns auf den Austausch.
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Kommentar
Dieter Baier
Cool! Gerade heute morgen darüber zu Hause gesprochen. Fände es cool, wenn wir den Schulen irgendwie aktiv unter die Arme greifen könnten.