SEACON 2013
BeyondBudgeting, Agilität der Unternehmen, ‚TDD as if you meant it‘, Pecha Kucha, Open Space – all das war zu finden auf der SEACON 2013. Abgerundet durch einen ausgewogene Marketplace und der perfekten Plattform zum ‚Nertworken‘, war für mich die SEACON 2013 ein tolles Erlebnis. Ich will in diesem Blog kurz meine Eindrücke zusammenfassen.
Organisation
Ich war das erste Mal auf der SEACON aber nicht das erste Mal auf so einer Veranstaltung. Und ich würde sagen: perfekt organisiert, tolle Mischung der Aussteller, interessante Beiträge zusammen gestellt, für mich optimale ‚Location‘, tolles Service. Also: Top-Veranstaltung.
Vorträge
Die Vorträge wurden über zwei Tage in drei Tracks aufgeteilt. Wie gesagt wurde, wurde das das erste Mal so gemacht. Und ich fand’s gut, wenngleich ich mich nicht an einem bestimmten Track orientierte. Es gab einen Projektmanagement-, einen Geschäftsprozesse- und einen Software-Architektur-Track.
BeyondBudgeting und Vertrauen – die Schlüssel zur Agilität im Unternehmen und damit zum Erfolg
Interessant fand ich – und ob das so geplant war, weiß ich nicht -, dass sich ein schöner Bogen der Aussagen vom Anfang bis zum Ende zog. So war schon in der Keynote zu hören, dass die komplexen Projektvorhaben erst dann funktionierten, als man sich nicht mehr auf eigentlich nicht vorhersagbare Aussagen verlassen hat, sondern Vertrauen in die eigene aber auch in die Zulieferer-Mannschaft gesteckt hat. Schlüsselwörter, wie ‚agile Verträge‘, ‚Beyond Budgeting‘, ’selbstorganisierte Teams‘ wurden in allen Vorträgen als Erfolgsfaktoren genannt und es wurden durchaus Beispiele präsentiert, von denen man nicht glauben würde, dass die schon so ‚agil‘ wären.
Herausgestrichen wurde natürlich auch diesmal, dass die agile Projektorganisation nicht beim Software-Projekt aufhören darf. Die gesamte Organisation muss sich ‚agil‘ organisieren. Unternehmen, die das nicht beherzigen, werden über kurz oder lang zumindest in extreme Schwierigkeiten geraten. Die Welt selbst ist zu flexibel und unverhersagbar, als dass man sein Unternehmen nach starren Strukturen organisieren sollte.
BeyondBudgeting – der Rahmen macht den Unterschied
Der Vortrag „Komplexe Projekte sind nicht vorhersagbar“ von Jutta Eckstein hat mich diesbezüglich besonders beeindruckt. Denn natürlich ist es so, dass wir, wenn wir ehrlich wären, niemals genau sagen können, wie lange wir für einen komplexen Projektauftrag brauchen werden und entsprechend können wir auch nie sagen, wieviel so ein Projekt kosten wird. Und jeder, der das wissen will, weiß wahrscheinlich eigentlich auch, dass er sich niemals sicher sein kann, wirklich das zu bekommen, was er verlangte. So ist nunmal die Welt: sie ist nicht vorhersagbar und so auch nicht komplexe Projekte. Sie sind aber steuerbar. Und wenn man für ein komplexes Projektvorhaben eher die Relation zwischen Geschäfts- und Investitionswert stellt, bekommt man einen schönen Rahmen, innerhalb dem komplexe Projekte mit den bekannten agilen Werkzeugen durchgeführt werden können. Mit dem BeyondBudgeting (Wikipedia oder BeyondBudgeting Round Table) oder gibt es ein Managementmodell, mit welchem Organisationen ihren starren Rahmen überwinden können. Für mich ist der Ansatz neu aber ich frage mich, weiviel Innovation nur durch die starre Budgetierung schon verloren gegangen ist.
Insgesamt war der erste Tag für mich aber eher als ‚Mind opener‘ zu verstehen. Viele Vorträge habe ich gesehen, die mir im alltäglichen Projektleben indirekt etwas bringen werden, von denen ich aber – auf Grund meiner aktuellen Projektsituation – nicht direkt etwas umsetzen werde können. Das werte ich aber nicht negativ; auch soetwas ist etwas, was ich mir von so einer Konferenz erwarte.
TDD as if you ment it
Am zweiten Tag ging es etwas ‚mehr zur Sache‘. ‚TDD as if you meant it‚ (pdf) von Ralf Westphal war eine sehr schöne Demonstration, wie Test-Driven-Development INKLUSIVE Refactoring wirklich gehen kann.
Modularisieren leicht gemacht
Sehr schön war auch die Demonstration von Gerd Wütherich und Nils Hartmann. Sie zeigte, wie man ein sehr komplexes Java-Projekt ‚automatisiert‘ modularisieren kann‘. Das Tooling entstand während eines Real-Live-Projektes und mündete in dem OS-Tool ‚bundlemaker.org‚.
Interaktivität
Neben den durchwegs interessanten Fachvorträgen gab es noch die interaktiven Formate ‚Open Space‘ und ‚Pecha Kucha‘. Beim ‚Open Space‘ ging es darum, dass am Anfang der Konferenz jeder Teilnehmer ein Thema nennen konnte, das er während der Konferenz besprochen haben wollte. Während der Konferenz gab es dann Zeit, über die einzelnen Themen in Gruppen zu diskutieren. Dabei war kein Mitarbeits- und auch kein Teilnahmezwang gegeben. Es war ein ‚freier Gedankenaustausch‘. Evtl. entstandene Ergebnisse wurden am Ende der Präsentation präsentiert. Ich nahm an zwei Diskussionen teil: „Traceability von User-Stories“ und „SOA-Rückbau“. Es waren beides interessante Diskussionen und es war schön zu sehen, dass meine Projekt-Probleme sich nicht viel von anderen unterscheiden…
Abgerundet wurde die Präsentationen durch zwei Pecha Kucha-Sessions. Auch hier waren durchwegs interessante Beiträge und ich habe vor jedem Vortragenden höchsten Respekt. ‚Poetry Slam‘ mit verwertbarem Inhalt! Auch hier möchte ich einen Vortrag herausstreichen, wenngleich das eigentlich nicht fair ist. Aber mit seinem Vortrag zur OS-BPM-Plattform camunda.com hat er mir echt aus der Seele gesprochen: Warum immer schwergewichtig (und teuer), wenn es auch leicht (und vielleicht auch billiger) geht?
Networking
Eines der Hauptargumente für die Teilnahme an solchen Konferenzen ist sicherlich auch die Möglichkeit zum ‚Networken‘. Und da spielt die SEACON keine Ausnahme. Ich habe einige neue und interessante Kontakte knüpfen können und ich freue mich, wenn aus dem einen oder anderen Kontakt vielleicht sogar mehr wird, als nur ‚der kurze Gedankenaustausch‘ auf der Konferenz.
Ein Highlight war das Kickerturnier am Ende des ersten Konferenztages. In Zweiergruppen wurden die Mannschaften des diesjährigen Champions-League-Achtelfinales besetzt. Ein Spiel dauerte 3 Minuten und man hat schon die Meinung haben können, dass das eine oder andere Team ‚auf Zeit‘ gespielt hatte 🙂 Aber ehrlich: ich konnte es einfach nicht besser! Und so war nach der ersten Runde auch Schluss für meinen Partner und mich. Sorry! Immerhin sind wir aber gegen die Finalteilnehmer ausgeschieden… Die letzten 4 bekamen tolle Sachpreise; der Erste sogar eine Carrera-Rennbahn! Das war echt ein Highlight 🙂
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