15. Dezember 2021

Künstliche Intelligenz (KI) trifft auf Kunst

Was hat Künstliche Intelligenz (KI) mit Feminismus zu tun? Auf den ersten Blick eigentlich gar nichts, doch das sieht die Künstlerin Nadja Verena Marcin anders. Mit ihrem Kunstprojekt #SOPHYGRAY möchte sie darauf aufmerksam machen, dass KI-gesteuerte Audio-Bots das Bild von „Weiblichkeit“ und die damit verbundenen patriarchalen, sexistischen und rassistischen Strukturen unbemerkt weiterschreiben.
#SOPHYGRAY installation

#SOPHYGRAY wurde in Kooperation mit der Künstlerin Nadja Verena Marcin, der Novatec Consulting GmbH sowie Forscher:innen aus den unterschiedlichsten Disziplinen entwickelt, um die oben genannten Denkweisen und Strukturen von KI zu reflektieren. Am 21. November 2021 fand die Eröffnung der KI-basierten Rauminstallation im Kunstverein Ruhr statt und kann dort noch bis zum 13. Februar 2022 besucht werden.

Das Besondere an #SOPHYGRAY ist, dass der Audio-Bot dazu trainiert wurde, Unterhaltungen über Kunst, Identität und Feminismus sowie mit den Besucher:innen Small Talk zu führen. Ihr gespeichertes Wissen stammt aus Textausschnitten von wichtigen Theoretikerinnen wie Donna Haraway, Audre Lord und Anna Lowenhaupt Tsing. Chatbots wie die von Amazon (Alexa), Apple (Siri) und Microsoft (Cortana) werden durch #SOPHYGRAY kritisch reflektiert. Sie weist auf die Problematiken von Künstlicher Intelligenz hin, die insbesondere in Emotionen und Sprache liegen.

Portrait Nadja Marcin in front of #SOPHYGRAY

Am 15. Januar 2022 findet um 19 Uhr eine Live-Performance der Künstlerin statt. Hierfür werden die Interaktionen von Besucher:innen mit dem Audio-Bot aufgegriffen, um im Dialog mit dem Publikum auf die versteckte Eindimensionalität und Gefahren der KI-Sprache aufmerksam zu machen. Da lohnt sich ein Besuch des Kunstvereins Ruhr.

Die Programmierung von #SOPHYGRAY erfolgte durch unser Entwickler:innen-Team aus dem KI-Bereich.